Der Wall ist eine aus dem Mittelalter übrig gebliebene Befestigungsanlage, die noch fast vollständig die Göttinger Altstadt umschließt, als grüne Zone, so deutlich erhöht, daß man von vielen Stellen aus schöne Blicke in Gärten und Hinterhöfe hat. Eine Oase inmitten der Stadt, die zu Spaziergängen, zum Joggen, zum Genießen einlädt, vor allem weil man dort das Gefühl hat, nicht mehr mitten in der Stadt zu sein.
Und jetzt kommen (im Profilierungswahn?!) die Stadtoberen auf die Idee, an einigen markanten Stellen historische Sichtachsen freiroden zu sollen. Anders ausgedrückt: Bäume, Sträucher und Buschwerk abzuholzen, um den Blick auf die öde Steinwüste vor dem Bahnhof freizulegen, zum Beispiel.
Man fragt sich unwillkürlich, warum ausgerechnet für so einen Unsinn auch nur 1 müder Euro übrig sein kann!
Und wozu? Als 1 weiteres Denkmal, das noch viele Jahre an die ruhmreiche Danielowski-Ära gemahnen wird?
Auf jeden Fall: Erfüllungsgehilfe Norbert Mattern kann es schon kaum noch erwarten endlich wieder Säge anlegen zu dürfen.
Das darf doch nicht wahr sein, irgendwie machen >die
abgetrennt, aus ihrem Wahn die schöne Innenstadt zu einem terrakottafarbenen, gleichgeschalten und öden Bürokomplex bei Lünemann. Das Nikolaiviertel wollen die auch umgestalten, jetzt kommt der Wall an die Reihe? Es gibt genug Bausünden aus den 50er und 60er Jahren. Das reicht.
Was der Zweite Weltkrieg nicht geschafft hat, erledigt nun die Göttinger Stadtverwaltung. Als ob Karstadt Sport, die Deutsche Bank und der furchtbare Turm des Neuen Rathauses nicht schon reichen würden!