Gehen und Laufen

Vor gut zwei Monaten habe ich mir eine Lauf-Uhr gekauft nach dem Vorbild meiner Tochter, die sich mittels eines Fitness-Trackers selbst dazu motivierte täglich 10000 Schritte zu machen. Das hat mir imponiert und – das wollte ich auch.

Mit meiner Anschaffung hoffte ich auch das Laufen, das ich in den letzten zwei drei Jahren arg habe schleifen lassen, wieder neu beleben zu können.

Tja, was soll ich sagen? Hat geklappt. Hat weitaus besser funktioniert, als ich vorher für möglich gehalten hätte. Nicht nur, dass ich durch das Schrittezählen täglich neue Motivation bekomme, mich – draußen – zu bewegen. Sondern durch ein Coaching-Programm, das es kostenlos als Zugabe zur Laufuhr gibt, habe ich in den vergangenen 9 Wochen auf laufmäßig den Wiedereinstieg geschafft und es von anfänglichem Lauf-Gehen für 20 Minuten zu locker Durchlaufen über 70 Minuten geschafft. Mein „gebuchtes“ Training sollte mich dazu bringen, dass ich 5 km in 30 Minuten laufen kann. Nix besonderes, schon klar. Vor paar Jahren bin ich 8 km in 43:30 gelaufen. Aber eben vor paar Jahren.
Und jetzt bin ich tatsächlich schon dreimal 10 km gelaufen. Durchgelaufen. Ohne Gehpause. Nicht schnell, aber kontinuierlich.
Und die Schritte? Ich habe jetzt 23 Tage lang täglich mehr als 12.000 Schritte zurückgelegt, inclusive Laufen natürlich. Aber es kamen noch reichlich Spaziergänge und ein paar Walk-Einheiten dazu.

Man merkt, dass ich stolz bin, nicht wahr? Ja, bin ich auch. Vor allem freue ich mich total darüber.

Neues Fahrrad

Mein seit 10 Jahren im alltäglichen Dauersatz befindliches Fahrrad hat neuerdings einen Riss im Rahmen, am Sattelrohr. Man kann damit fahren, aber es knackt beunruhigend und es könnte irgendwann abbrechen. Was dann passiert, möchte ich mir gar nicht so genau ausmalen.
Schon lange jedenfalls traue ich mich deswegen nur noch sehr eingeschärnkt damit Touren zu machen.
Deshalb habe ich einige Göttinger Fahrradhändler aufgesucht und mich von ihnen beraten lassen. Stahlrahmen steht für mich außer Frage. Ganz neu für mich ist die Möglichkeit, anstelle einer Kette einen Riemenantrieb zu nutzen. Klingt cool, aber 2 Probefahrten damit und auch die Aussicht, dass man so einen Riemen nicht so leicht ersetzt bzw. repariert bekommt wie eine Kette, lassen mich davon wieder Abstand nehmen. Auch der Preisunterschied von insgesamt mindestens 200€ spielt natürlich eine Rolle.
Ich will nach langer zufriedener Fahrt mit der 8-Gang-Nabenschaltung Alfine wieder so etwas haben und teste daher auch mal die legendäre Rohloff-Nabe und das ganz neue Tretlager-Getriebe von Pinion. Letzteres bietet den unglaublichen Übersetzungsbereich von 600%. Hat mich sehr beeindruckt. Allerdings knackt es nach dem Schalten immer sehr seltsam im Getriebe – und auch hier finde ich den Preis abschreckend. Den der Rohloff nicht minder. So pendele ich mich schnell bei der Alfine 11-Gang-Nabe von Shimano ein.
Der Rest sind Details.
Bei Pedalritter, wo ich mich am sympathischsten beraten fühle, kaufe ich mir dann ein meeresblaues Rad, auf dem ich mich von der ersten Kurbelumdrehung an wohlfühle. Griffe und Sattel bieten noch Optimierungspotential, aber der Antrieb ist der beste, den ich je hatte: nicht nur ein für eine Nabenschaltung hervorragender Übersetzungsbereich von gut 400%, sondern auch ein sehr angenehm unauffälliger Schaltvorgang (kein Knacken, kein Rattern) überzeugen mich sofort.
Meine erste Tour mache ich durchs Gartetal nach Rittmarshausen und um die Gleichen rum über Bischhausen und Bremke zurück nach Göttingen. Es macht einfach nur Spaß.
Und ich freue mich, auch ohne Elektro-Antrieb meinen Aktionsradius erheblich auszuweiten.

Natürlich kann man auch mit einem einfacheren und viel billigeren Rad fahren. Aber mit einem besseren macht es deutlich mehr Spaß. Ich habe kein eigenes Auto, mache im Alltag fast alles mit dem Rad und Touren sowieso von Mal zu Mal lieber. Dann darf’s auch etwas teurer sein.